Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz

Insgesamt ist das Festivalteam mit den siebten Independent Days sehr zufrieden. Die Festivalblöcke waren durchweg gut besucht, nur die Blöcke zu den schwächeren Tageszeiten, also nachmittags und spätabends fanden erwartungsgemäß weniger Zuschauern. Doch dies schmälert den Erfolg keineswegs. 890 Menschen fanden den Weg in den Tempel und 210 Zuschauer sahen die 35mm-Rolle im Kurbel-Kinocenter. Das Programm fand ebenfalls zu großen Teilen seinen Zuspruch, erfreulicherweise besonders auch der Block „Aus Politik und Gesellschaft“, der zeigt, dass auch sozialkritische Inhalte beim Publikum sehr gut ankommen.
Sehr positiv aufgenommen wurde der Vortrag zu den „Creative Commons“ (CC) von Elke Euler LL.M., Project Lead und Mitarbeiterin des Instituts für Informationsrecht am Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft der Universität Karlsruhe bei Professor Dr. Thomas Dreier. Im Anschluss fand eine Diskussion zum Thema statt, das gerade von den zahlreichen Filmemachern sehr aufmerksam wahrgenommen wurde. Neben dem informellen Austausch zwischen den Filmemachern und dem Publikum boten die Independent Days so erstmalig eine offizielle Diskussionsplattform für neue Distributionswege und der Veröffentlichung von Werken im Internet. Als Ergebnis der Diskussion ist festzuhalten, dass die Idee von standardisierten Nutzungsverträgen von kreativen Inhalten im Kern sehr positiv zu bewerten ist. Gerade im Filmbereich gibt es aber noch Klärungsbedarf, z.B. hinsichtlich der Position der GEMA zu den CC. Außerdem bestehen noch Akzeptanzprobleme bei den Distributoren. So wussten die Macher von ‘Route 66′ zu berichten, dass sich die ökonomisch bedeutsamen großen Elektrofachmärkte weigern, Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen, welche unter einer CC-Lizenz vertrieben werden.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass nicht zuletzt wegen jener Programmpunkte die Independent Days 7 ein voller Erfolg waren: „Der erfolgreiche Ausgang des Festivals entschädigt für die Mühen des letzten Jahres, in welchem insgesamt über 40 ehrenamtliche Helfer mithalfen, aus dem Festival eine runde Sache zu machen“, erklärt Nagenborg. „Allerdings wird der organisatorische Aufwand immer größer und so werden wir das Festival wohl auch nur noch mit einer verstärkten Finanzstütze bewältigen können. Die Sponsoren und auch die städtische Förderung haben uns zwar schon sehr geholfen, aber für eine mittelfristige Perspektive für die Independent Days reicht dies derzeit leider noch längst nicht aus, weshalb in den nächsten Wochen unbedingt einige wichtigen Entscheidungen getroffen werden müssen.“